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leere Lachgas-Kartusche in Wuppertal liegt auf dem Boden

Lachgas als Partydroge: Wuppertal ruft Bundespolitik zu Hilfe

Stand: 30.04.2024, 06:50 Uhr

Die Wuppertaler Politik macht sich Sorgen um Lachgas als Partydroge bei Kindern und Jugendlichen. Als erste Stadt in Deutschland hat sie nun einen dringenden Appell an die Bundespolitik gesendet. 

Von Julian Piepkorn

Lachgas soll als Droge im Jugendschutzgesetz verankert werden. Dafür will sich Wuppertal auf Bundesebene stark machen. Ein breites Parteienbündnis hat am Montag im Rat der Stadt eine entsprechende Resolution an das Bundesfamilienministerium beschlossen.

Überreste liegen überall herum

Denn Lachgas ist in Wuppertal mittlerweile ein großes Problem. Überall im Stadtgebiet liegen schwarze Luftballons und bunte Kartuschen herum. Ob in Parks, auf Spielplätzen oder an Bushaltestellen – vor allem Jugendliche scheinen den kurzen Kick zu suchen. Die Wuppertaler Drogenberatung spricht von immer mehr Anfragen, vor allem von besorgten Eltern.

Lachgas kann zu schweren Gesundheitsschäden führen

Prof. Kai Hensel, Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin, Helios Wuppertal

Prof. Kai Hensel, Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin, Helios Wuppertal

Der Konsum kann zur Bewusstlosigkeit führen, warnt Prof. Kai Hensel, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Helios-Klinikum Wuppertal. Wer zu lange zu viel Lachgas konsumiert, könne auch Schädigungen am Nervensystem davontragen.

Die Wuppertaler Politik will sich deshalb für Restriktionen bei Lachgas einsetzen. Für die Bundespolitik ist die Resolution zwar nicht bindend. Wuppertal verweist allerdings auf andere EU-Staaten wie die Niederlande. Dort ist Lachgas als Rauschmittel bereits verboten. Der Rat der Stadt forderte in dem Beschluss andere Städte auf, sich der Resolution anzuschließen.

Lachgas als Partydroge: Wuppertal ruft Bundespolitik um Hilfe

WDR Studios NRW 30.04.2024 00:41 Min. Verfügbar bis 30.04.2026 WDR Online


Frei verkäuflich

In Deutschland ist das Gas ohne Altersbeschränkung frei verkäuflich. Das Bundesfamilienministerium solle sich dafür einsetzen, Lachgas als Droge im Jugendschutzgesetz zu verankern, so der Appell.

Unsere Quellen:

  • Parteienbündnis
  • WDR-Reporter vor Ort